Veränderung beginnt im Hier und Jetzt.

In der Regel assoziieren wir mit dem Begriff „Veränderung“ eine nach außen sichtbare Umgestaltung des Lebensstils, des Arbeitsplatzes oder auch einer Paarbeziehung. In manchen Situationen erreicht man nachhaltige Veränderung jedoch nicht durch verstärkte äußere Aktivität, sondern vielmehr durch Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment. Ruhe und bewusstes Wahrnehmen sind eine wertvolle Basis für jeden Veränderungsprozess.

Wenn der Alltag hektisch ist und man von unterschiedlichsten Reizen überflutet wird, ist es oft schwer, die Gegenwart aufmerksam zu erleben. In solchen Situationen ist die Lebensqualität beeinträchtigt und Problemherde werden leicht übersehen und verschleppt. Um hierbei die Sensibilität für das Problem und dessen Lösung zurück zu gewinnen, ist bewusste Reflexion im Alltag ein wichtiger erster Schritt.

Bewusstes Wahrnehmen spielt jedoch nicht nur für das eigene Gleichgewicht eine wichtige Rolle, sondern auch für die Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen. Lebendige Nähe und Kommunikation basieren auf einem wachen Gespür für sich selbst und für den anderen. Dieses geht im Alltag leicht verloren und hinterlässt eine routinierte Vertrautheit, die es schwer macht, den anderen immer wieder aufs Neue zu entdecken. Wie aber kann bewusste Reflexion im Falle einer Paarbeziehung aussehen?

Eine Möglichkeit dafür bietet beispielsweise der argentinische Tango, denn die Improvisation von Bewegung zu Musik fordert vom Tanzpaar eine besondere Aufmerksamkeit füreinander. Dadurch stellt der Tango ein besonderes Spielfeld für bewusstes Beziehungserleben dar – oder anders gesagt „eine Beziehung, die man Tanzen kann“, wie der Berliner Gestalttherapeut Johannes Feuerbach seinen gleichnamigen Tango-Workshop für Paare nennt.

Wie geht es Ihnen damit? Wie bewusst nehmen Sie sich und Ihre Nächsten wahr? Und was hilft Ihnen, verlorene Aufmerksamkeit zurückgewinnen?