Warum man durch Urlaub Gewinn erwirtschaften kann.

Warum man durch Urlaub Gewinn erwirtschaften kann.Viele Angestellte beklagen sich über ihre Arbeitsumstände, weil sie zu viele Überstunden machen müssen und ihnen nur wenige Urlaubstage gewährt werden. Interessant ist, dass viele, die aus einer solchen Situation heraus den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, sich selbst am Ende ein strengerer Chef sind als es ihr vorheriger Arbeitgeber war: Die Zahl der Arbeitsstunden steigt in vielen Fällen weiter an und Urlaub wird zu einem Fremdwort.

Auf der einen Seite wird ein hoher Arbeitseinsatz, den man als Selbstständiger leistet, meist als weniger belastend empfunden – einfach deswegen, weil man selbstbestimmter arbeitet und über seine Zeitgestaltung in hohem Maße selbst entscheiden kann. Auf der anderen Seite muss man als Selbstständiger auch Verantwortung für die Folgen erhöhter Arbeitsbelastung tragen. Ohne die Fähigkeit, mit seinen Ressourcen zu kalkulieren, ist es schwer langfristig Erfolg zu haben. Das gilt für den Businessplan genauso wie für die Urlaubsplanung.

„Urlaub muss man sich leisten können“ höre ich oft von Selbstständigen, die sich kaum Auszeiten nehmen. Das klingt zunächst einleuchtend, weil ein Selbstständiger auch die Kosten übernehmen muss, die für Angestellte in der Regel nicht spürbar sind: Er zahlt nicht nur die Reisekosten, sondern auch seinen Verdienstausfall. Zu den unternehmerischen Aufgaben gehört es jedoch nicht nur, Umsatz zu generieren, sondern auch in Stabilität und Wachstum des eigenen Geschäfts zu investieren. Man bildet sich weiter, um fachlich fit zu bleiben, pflegt Kundenkontakte, damit sie fortbestehen und muss sich ggf. auch um die Wartung seiner Arbeitsgeräte kümmern. Wie sieht es also mit dem Erhalt der wichtigsten unternehmerischen Ressource aus – der eigenen Leistungsfähigkeit?

Wenn man diese Frage berücksichtigt, verhält es sich genau anders herum: Man muss es sich leisten können, keinen Urlaub zu machen. Denn dazu braucht man entweder Superkräfte oder genug Geld, um einen möglichen Leistungsabfall zu finanzieren. Auch wenn man in den ersten Unternehmerjahren Kompromisse eingehen muss und besonders motiviert ist, sollte dieser Zusammenhang berücksichtigt werden. Die Aufwendungen für Urlaub gehören genauso in den Finanzplan wie Betriebskosten und ein möglicher Verdienstausfall durch Krankheit.

Wie konsequent nehmen Sie sich Auszeiten?