Hurra, ich bin frustriert!

Hurra, ich bin frustriert!Manchmal fühlt sich ein Veränderungsprozess nicht nach Veränderung an, sondern eher nach Stillstand. Man hat sich beispielsweise mit etlichen Bewerbungen um einen neuen Job bemüht, und das einzige, was sich verändert hat, ist die fortschreitende Zeit, die Kontobilanz (denn Bewerbungen gehen ins Geld) und die schwindenden Energiereserven. Je mehr Niederlagen, desto mehr Frust – und je mehr Frust, desto mehr Niederlagen, so scheint es. Wie kann man mit solchen Phasen konstruktiv umgehen und neue Motivation gewinnen?

Ich schlage vor, den Frust willkommen zu heißen. Wie bitte? Ja, denn positive wie negative Gefühle haben einen Sinn. Sie dienen uns nicht nur als Handlungsmotivation und Entscheidungshilfe, sondern erzählen uns auch etwas über uns selbst. (Im Übrigen wird der Frust nicht lange bleiben, wenn wir ihn willkommen heißen, denn das, was ihn am Leben erhält, ist meist unsere Ablehnung.)

Wenn ein Vorhaben chronisch schief geht, dann fordert unser Frustgefühl uns auf, die eigene Herangehensweise oder das Ziel zu überprüfen und anzupassen. Wunderbar! Wo kämen wir hin, wenn Niederlagen Glücksgefühle erzeugen würden?

Die Art, wie wir mit Frust umgehen bzw. wie nah er uns geht, ist allerdings abhängig von unseren individuellen Erfahrungen und Bewertungen. Wer mit Erfolgen beispielsweise eine Steigerung seines Selbstwertes verbindet, der wird Misserfolge womöglich sehr persönlich nehmen. Dieser Zusammenhang spielt auch bei der Entstehung von Burnout eine Rolle – es lohnt sich daher, immer wieder zu prüfen, aus welcher Motivation heraus man handelt.

Worüber sind Sie zurzeit frustriert und wie gehen Sie damit um? Was an Ihrer Vorgehensweise können Sie evtl. noch verbessern?