Bei Risiken und Nebenwirkungen hören Sie auf sich selbst.

Bei Risiken und Nebenwirkungen hören Sie auf sich selbst.Jeden Sonntag lese ich im Tagesspiegel die Kolumne von Harald Martenstein*. Gestern ging es darin um die Notwendigkeit, ab und zu ein Risiko einzugehen, wenn man im Leben vorankommen und schwierige Situationen meistern will. Martenstein bezieht sich in seinem Artikel auf die Niederlage von Norbert Röttgen bei den Wahlen in NRW: „Er wollte Landeschef von Nordrhein-Westfalen werden, aber er wollte gleichzeitig vermeiden, dass er am Ende, im Falle einer Niederlage, mit leeren Händen dasteht. Und genau deswegen, weil er es unbedingt vermeiden wollte, ist es ihm passiert.“

Das Thema Risiko ist auch im Coaching von großer Bedeutung, denn jeder, der sein Leben verändern will, ist zwangsläufig mit Unwägbarkeiten konfrontiert. Ein Jobwechsel beispielsweise oder ein Neuanfang in einer ganz anderen Branche ist schwer möglich, ohne dass Sicherheiten ins Wanken geraten. Der Wunsch nach einem nahtlosen Übergang, bei dem alte Sicherheiten erst aufgegeben werden, wenn bereits neue da sind, ist nachvollziehbar – aber nicht immer realisierbar. In vielen Fällen gibt es keinen Schlachtplan mit Erfolgsgarantie. Ganz entscheidend ist es daher, das Bewusstsein für die eigene Intuition zu schärfen und den Mut zu finden, im passenden Moment auf sie zu hören.

Die Psychologin und Autorin Maja Storch empfiehlt, im Falle von Entscheidungsschwierigkeiten, die Katastrophenfrage zu stellen: Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn ich jetzt auf meine Intuition höre (oder auch nicht)? Diese Herangehensweise sei hilfreich, um die Entscheidung zu finden, die am wenigsten Ärger macht, wenn sie sich als Fehlentscheidung erweist. „Aus psychologischer Sicht ist es wesentlich schwerer, einen Misserfolg zu verkraften, wenn man sich sagen muss: Ich habe damals gegen meine innere Stimme gehandelt“ sagt Storch**.

„Ohne Risiko gewinnt keine Fußballmannschaft ein Spiel, ohne Risiko wird bei Günther Jauch niemand Millionär, ohne Risiko wird selten ein gutes Buch geschrieben, ohne Risiko ist das Leben furchtbar langweilig“ schließt Martenstein in seiner Kolumne. In welchem Bereich Ihres Lebens müssten Sie ein Risiko eingehen, um weiterzukommen?

*die gestrige Kolumne von Martenstein finden Sie hier
**aus „Machen Sie doch, was Sie wollen“ von Maja Storch