Mut zur Veränderung! – Teil 6: Abkürzungen nehmen.

Mut zur Veränderung! – Teil 6: Abkürzungen nehmen.Es gibt Momente, in denen man alleine schwer weiter kommt und auf Hilfe angewiesen ist. Im Alltag haben wir ständig damit zu tun und bringen mit größter Selbstverständlichkeit kaputte Schuhe zum Schuster, ein kaputtes Fahrrad in die Werkstatt oder gehen mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt. Wenn es um persönliche Probleme geht, ist die Hemmschwelle allerdings größer.

Probleme wie seelische Überlastung, Leistungsunfähigkeit oder depressive Verstimmungen, die sich in der Berufswelt zunehmend häufen, sind beispielsweise oft mit Scham verbunden. Der Gedanke, nicht allein damit klar zu kommen, wird häufig als Niederlage und Autonomieverlust empfunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die gesellschaftliche Offenheit gegenüber psychischen Problemen und Hilfestellungen hierzulande sehr eingeschränkt ist. Während Berater, Coaches und Therapeuten in Amerika zum modernen Lebensstil gehören, fühlen sich Hilfesuchende in Deutschland leicht stigmatisiert und dadurch unverstanden.

Das Bedürfnis, mit allen persönlichen Schwierigkeiten alleine fertig werden zu wollen, ist an sich natürlich völlig legitim. Genauso legitim wie der Wunsch, das Auto auf eigene Faust zu reparieren oder sich selbst die Haare zu schneiden. Im Prinzip ist das alles möglich. Nicht umsonst haben wir uns aber angewöhnt, Hilfe anzunehmen, wenn wir etwas entweder ungern tun oder alleine nicht optimal lösen können. Wir gehen auf diese Weise Abkürzungen und sparen dadurch Zeit und Energie, um uns auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Was immer das für jeden einzelnen sein mag.

Wenn es gelingt mit den eigenen Schwächen und Fehlbarkeiten Frieden zu schließen, fällt es oft leichter auch in persönlichen Angelegenheiten Unterstützung anzunehmen – und das fängt schon in der Familie und im Freundeskreis an.

Wie sind Sie bisher mit persönlichen Schwierigkeiten umgegangen? Welche Abkürzungen haben Sie genommen? Und was könnte Ihnen in Zukunft den Weg erleichtern?